Sinnfluencerin Jule

Aber bitte mit Kaffee!

Jule (laut Ausweis: Julia) ist die Frau für Projekte, Kommunikationskampagnen und Kommunikationsberatung in der Medienabteilung des Bistums. Immer frohgelaunt und lächelnd - besonders, wenn genügend Kaffee in der Nähe ist. Ihr Lieblingsheiliger: "Schlampertoni". Ob er schon einmal geholfen hat, etwas Verlorenes wiederzufinden? Fast täglich, sagt sie.

Name: Julia
Geburtsjahr: 1981
Beim Bistum seit: Januar 2016
Beruf: Redakteurin für Mitarbeiter-/Kampagnenkommunikation, Kommunikationsberatung
Talente: Irgendwas mit Medien und irgendwas mit Lachen. Vielleicht bin ich auch ein bisschen schlagfertig.  
Lebensmotto: Flausen sind der Airbag für die Seele. // Du kannst. Punkt. 
Lieblingsheilige(r): Antonius von Padua – „Schlampertoni“
Mein Namenstag: 22. Mai 
Erste App am Morgen: Wecker, Facebook
Lieblings-Kirchenlied: Großer Gott, wir loben dich 
Hashtag, der mich beschreibt: #esgehtimmerweiter #lovemyjob #bittemehrkaffee
Einmal Kaffee trinken mit: meinem 16- und 60-jährigen Selbst. Oder mit Jesus. 
Meine Themen als Sinnfluencer: alltäglicher (Wahn)Sinn, (katholischer) Lifestyle, Kurz und knapp von unterwegs gesendet, Politisches. 

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„Mit einem Augenzwinkern Draht zu Menschen finden“

Jule Geppert ist ab sofort als eine von vier „Sinnfluencerinnen und Sinnfluencern“ bei Facebook, Instagram & Co. für das Bistum Münster unterwegs. Dazu informiert und kommentiert sie künftig auf ihren persönlichen Social-Media-Accounts, „was die katholische Kirche zu aktuellen Themen sagt – oder eben nicht.“ 

Die 38-jährige Redakteurin des Bistums Münster möchte „mit einem Augenzwinkern einen guten Draht zu Menschen zu finden, die sonst nicht so eng mit der Kirche verbunden sind.“ Sie freut sich auch auf Kontakt mit Menschen, die konstruktive Kritik äußern. Die Journalistin möchte dazu beitragen, „dass Kirche wieder als mehr wahrgenommen wird, als nur mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs.“ 

Postings zu tiefgründigen Themen wie „Warum lässt Gott Schlimmes zu?“ und „Was passiert mit der Kirchensteuer?“ kann sich die junge Frau ebenso vorstellen wie Tipps und Gedankenaustausche zu praktischen Fragen, etwa „Was schenkt man zur Erstkommunion?“ oder „Wie schmückt man zu Weihnachten?“.

Geppert arbeitet seit 2016 in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums – und das sehr gern. „Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die sich ehrenamtlich mit viel Herzblut engagieren“ - sei es in der Öffentlichkeitsarbeit, Gottesdienstgestaltung, in der Glaubensweitergabe oder im caritativen Bereich. „Was ich da an Engagement erlebe,  beeindruckt mich. Hut ab.“

Zu ihren Aufgaben gehört es, Pfarreien, kirchliche Einrichtungen oder Verbände in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Kampagnenplanung zu beraten. „Oft geht es um den Pfarrbrief und die Internetpräsenz, immer öfter aber auch um die Social-Media-Kanäle und auch ganze Kommunikationskonzepte sind gefragt“, erläutert Geppert. Öffentlichkeitsarbeit sei nahezu überall ein großes Thema. Außerdem ist sie bei internen Projekten des Generalvikariats für die Beratung und Durchführung in puncto Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Geppert vertritt das Bistum zudem beim Beratungs- und Materialportal www.pfarrbriefservice.de.

Wenn sie außerhalb kirchlicher Kontexte unterwegs ist, hört die Redakteurin öfter Fragen wie: „Wie kannst du in diesen Zeiten für diesen Laden, die katholische Kirche, arbeiten?“ Dann  antwortet sie: „Wer etwas verändern will, kann nicht gehen. So einfach ist das.“ Ihre Eltern hätten sie christlich geprägt, bekennt die junge Frau: „Ich sehe christliche Werte als allgemeingültig für die Gesellschaft an.“ Das heißt nicht, dass sie sich und ihre Arbeit nicht hinterfrage: „Natürlich ist es manchmal nicht einfach, wenn die Themen kritisch sind“, sagt sie. Trotzdem ist sie überzeugt: „Kirche ist mehr als Skandale und sie braucht Veränderung. Transparenz in der Aufarbeitung der Missbrauchsthematik ist dabei ebenso wichtig wie die Einsicht, dass sie dahin gehen muss, wo die Menschen sind.“ Wenn die Kirche Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückerlangen möchte, gehe es nur auf diesem Weg. „Machen ist wie wollen – nur besser“, sagt sie.

Jule Geppert freut sich, „wie viel kreativen Handlungsspielraum“ sie heute als Redakteurin bei der Kirche hat: „Ich  kann Ideen entwickeln und meine Vorstellungen realisieren.“ Sie ist bei der Arbeit am Domplatz in Münster auf Kollegen und Vorgesetzte gestoßen, die sie als „direkt, ehrlich und hilfsbereit“ erlebt: „So sollte ein Team sein“, bringt sie es auf den Punkt. Schon als Jugendliche wusste sie, dass sie „etwas mit Journalismus“ machen wollte. Sie sieht sich „vielseitig interessiert und neugierig auf alle möglichen Themen“, geht gerne mit Menschen um. Kaum hatte sie das Abitur bestanden, studierte sie schon „etwas Passendes: Deutsch, Geschichte und Politik auf Magister“. 

Nach Praktikum, Volontariat, der Arbeit als Redakteurin, als Nachrichtenmanagerin und einem Abstecher in die Chefredaktion bei einer Tageszeitung wechselte die heutige Sinnfluencerin 2016 zum Bistum Münster, und hat „den Schritt seitdem nicht eine Minute bereut“, denn ihr „Journalistenherz“, das sie präge, habe in der Domumlaufbahn seinen Platz gefunden. „Der Laden ist gar nicht so schlecht“ – mit diesem Zitat von Bischof Felix Genn kann Jule Geppert gut mitgehen. „Da hat der Bischof Recht“, sagt sie, und kündigt augenzwinkernd an: „Das werden die Sinnfluencer zeigen.“ 

Martin Wißmann
 

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