Sinnfluencer Ralf

Kaplan mit kreativität und komik

"Verrückte Ideen" - nicht gerade, was einem als Erstes bei einem Priester in den Sinn kommen würde. Aber genau das ist Ralfs Talent, das er wie seine Kreativität gerne in seinen Berufsalltag als Kaplan einbringt. Inspiration und Entspannung bekommt er dabei nicht zuletzt durch amerikanische Comedy-Shows, weshalb er am liebsten mit Talkmaster Stephen Colbert einen Kaffee trinken würde. 

Name: Ralf
Geburtsjahr: 1987
Beim Bistum seit: 2014
Beruf: Priester
Talent: Kreativität & verrückte Ideen
Lebensmotto: Sei der Erwachsene, den du als Kind gebraucht hättest.
Lieblingsheilige(r): Tarcisius
Mein Namenstag: St. Raphael, 29. September
Erste App am morgen: Wetter
Lieblings-Kirchenlied: Wäre Gesanges voll unser Mund, GL 810
Hashtag, der mich beschreibt: #Situationskomik
Einmal Kaffee trinken mit: Stephen Colbert
Meine Themen als Sinnfluencer: Glaube mit neuen Worten/Taten

Zum Facebook-Profil von Ralf Meyer
Zum Instagram-Profil von Ralf Meyer

Posts aus dem Priesteralltag

 „Wohin führt dich dein Herz?“ Diese Frage hat Ralf Meyer umgetrieben. Soll er weiter Mathe und Physik studieren...? Oder doch lieber katholische Theologie, um Priester zu werden...? Der Kaplan aus Greven, der im Mai Burgkaplan auf der Jugendburg Gemen wird, hat sich für seine Entscheidung Zeit genommen. Lange. Erst im letzten Semester stand für ihn fest: „Ja, ich lasse mich weihen.“ Bereut hat der 32-Jährige diesen Schritt nie. „Ich bin sehr gerne Priester – mit allen Einschränkungen und Möglichkeiten.“ Seit kurzem ist Ralf Meyer einer von vier Sinnfluencern des Bistums Münster, die als eine Art Markenbotschafter aus ihrem Alltag erzählen und sich bei Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube über die Schulter schauen lassen.

Ralf Meyer ist oft, viel und gerne in den sozialen Medien unterwegs: „Daran knüpfe ich an“, sagt der Kaplan, der zusammen mit Kaplan Christoph Hendrix aus Damme monatlich einen eigenen Podcast unter dem Namen „Taufbolde“ aufnimmt und in die Welt sendet. Täglich postet er Stories über Dinge, die bei ihm gerade anliegen. Über die schönen Momente des Lebens, aber auch über die Schattenseiten. Die Reaktionen auf seine Aktivitäten in den Netzwerken inspirieren ihn nicht selten zu Predigten. 
Priester zu werden, das war für Meyer ein schleichender Prozess, erinnert sich der gebürtige Mettinger. Zwar war er Messdiener und auch Mitglied im Pfarreirat, der konsequente Besuch des Sonntagsgottesdienstes gehörte jedoch nicht zwingend zum Familienwochenende. Irgendwann als Jugendlicher habe er aber gemerkt, dass ihm die Feier der Messe guttue: „Ich bin ein nachdenklicher Mensch, die Ruhe in der Liturgie gefiel mir immer mehr.“

Auch wenn nicht alles in der katholischen Kirche leicht mitzutragen ist, im Bistum Münster fühlt sich Ralf Meyer in seinem Amt wertgeschätzt. Nichtsdestotrotz hat der junge Priester Veränderungsvorschläge und erhofft sich mehr Offenheit für neue Methoden. Ihn erschrecken die manchmal konservativen und altbackenen Ansichten über die Jugendarbeit in den Pfarreien. Mit den Grevener Jugendlichen kommuniziert er über soziale Netzwerke, postet Nachrichten aus der Pfarrei bei Facebook, lädt per Whatsapp zu Jugendgottesdiensten ein, hat selbst einen Account bei Instagram. „Diese Plattformen könnten wir als Kirche noch viel mehr nutzen, um unsere Botschaft öffentlich zu machen“, ist der Kaplan überzeugt: „Mein Ziel ist es, den Glauben digital zugänglich zu machen, damit viele von Christus erfahren.“ Außerdem will er zeigen, dass das Leben als Priester viele Facetten hat, sowohl abgedrehte als auch herrlich-normale.

Als Seelsorger möchte er digital, aber auch analog vor allem für diejenigen da sein, die mit Gott, dem Glauben oder ihrem Leben Schwierigkeiten haben: „Dafür bin ich Priester geworden“, betont Meyer. 

Gudrun Niewöhner
 

Unsere Sinnfluencer